| Emittent: Ă–AMTC |
KVO-Novelle macht Weg frei fĂĽr erneuerbare Kraftstoffe und schafft Anreize fĂĽr E-Auto-Besitzer:innen
Wien (OTS) – Um die Klimaziele auch im Verkehr zu erreichen, braucht es neben der Elektromobilität den Einsatz von Kraftstoffen mit deutlich reduziertem CO2-FuĂźabdruck. Genau diese StoĂźrichtung verfolgt eine Novelle der Kraftstoffverordnung (KVO), die EU-Recht umsetzen und – nach einem Stellungnahme-Verfahren im November – mit 1. Jänner 2023 in Kraft treten soll. Doch nun scheint dieser Termin zu wackeln, obwohl Ă–sterreich bereits an der Schwelle zu einem EU-Vertragsverletzungsverfahren steht. Bernhard Wiesinger, Leiter der Ă–AMTC-Interessenvertretung: „Das unnötige Zögern der Bundesregierung verhindert wirksame Schritte in Richtung Klimaschutz und könnte letztendlich teuer fĂĽr die Konsument:innen werden.“
Meilensteine der KVO: Prämie für E-Auto-Besitzer:innen und Einführung von E10
So sieht die neue KVO beispielsweise vor, dass Besitzer:innen von E-Autos die durch sie erfolgte CO2-Einsparung per Zertifikat an Mineralöl-Unternehmen verkaufen können. Wiesinger: „Es war nicht einfach, die Politik zu ĂĽberzeugen, dass diese Prämie den Konsument:innen und nicht weiterhin den Energieversorgern zufallen soll. Kommt die KVO nicht, fallen E-Auto-Besitzer:innen um dieses Geld um.“ Die neue Verordnung enthält auch Bestimmungen, die in wenigen Monaten zur flächendeckenden EinfĂĽhrung von E10, also der Erhöhung der Bioethanol-Beimengung bei Benzin von derzeit fĂĽnf auf dann zehn Prozent fĂĽhren wird. „Derzeit verschenkt Ă–sterreich durch das Verzögern der E10-EinfĂĽhrung jedes Jahr ein Einsparungspotenzial von etwa 140.000 Tonnen CO2“, hält Wiesinger fest. Dabei ist die „Teller-Trog-Tank“-Problematik längst entschärft und auch das Thema Unverträglichkeit bei Bestandsfahrzeugen ist mittlerweile vernachlässigbar. „Bei fast identen Börse-Notierungen fĂĽr fossiles Benzin und Bioethanol sollte die EinfĂĽhrung von E10 eigentlich auch keine oder kaum eine Preiserhöhung an der Zapfsäule mit sich bringen. Hier mĂĽssen Politik und Bundeswettbewerbsbehörde der Mineralölwirtschaft genau auf die Finger schauen“, fordert Wiesinger.
Politik muss Mineralölwirtschaft in die Pflicht nehmen oder
MĂ–St senken
Bereits im August hat die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) eine Entkoppelung von Ă–l- und Spritpreisen festgestellt. Den Autofahrer:innen sollen Medien-Recherchen zufolge an der Zapfsäule seit dem FrĂĽhsommer Preise verrechnet worden sein, die – ohne jegliche Grundlage – das noch nicht in Kraft gesetzte Ă–l-Embargo gegen Russland bereits eingepreist hatten. Wiesinger: „Die Mineralölindustrie fährt dadurch missbräuchlich Milliardengewinne ein. Es wird Zeit, dass die Politik in Ă–sterreich und BrĂĽssel solchen Praktiken zu Lasten der Konsument:innen endlich einen Riegel vorschiebt.“ Der Einsatz von CO2-ärmeren Kraftstoffen, wie ihn die KVO vorsieht, wird sich bei korrekter Umsetzung zwar ebenfalls mit wenigen Cent zusätzlich pro Liter auf den Spritpreis auswirken. Dennoch ortet Wiesinger einen Unterschied: „Solche Kraftstoffe wirken sich unmittelbar positiv auf die CO2-Bilanz aus und sind im Gegensatz zu anderen MaĂźnahmen mit keinerlei Mobilitäts-Einschränkungen fĂĽr Konsument:innen verbunden. AuĂźerdem werden die Kosten fĂĽr die Endkund:innen bei weiterem Zuwarten immer höher.“
Wenn es die Politik allerdings nicht schaffe, die Mineralölindustrie in die Pflicht zu nehmen und fĂĽr eine angemessene Preisgestaltung an den heimischen Zapfsäulen zu sorgen, mĂĽsse sie nach Ansicht des Mobilitätsclubs stattdessen die Mineralölsteuer senken. „Es kann nicht sein, dass fĂĽr Auswirkungen des Krieges in Europa und fĂĽr wirksamen Klimaschutz ausschlieĂźlich die Konsument:innen zur Kassa gebeten werden, während die Politik in der Wettbewerbs-Aufsicht gegenĂĽber der Mineralöl-Wirtschaft versagt“, so Wiesinger abschlieĂźend.
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